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Presse  + Kommentare zu Inhalten 

SAT1 TV “17:30” vom

14.4. (link)...die Flugaufnahmen

verdeutlichen das wahre Ausmaß dieser Fehlplanung.

Mein Kommentar dazu:

1. F. Fischer (ELW) erwähnt mit keinem Wort, warum von den 11 Alternativstandorten ausgerecnet der problematischste ausgesucht wurde. 2. Fischer: “Sauberes Abwasser werde noch sauberer gemacht” suggeriert, dass geklärtes Abwasser nicht stinke, was nicht stimmt.

(Fotos und Geschichte der Hammermühle bei Menupunkt “Denkmal+Natur”)

frühere Artikel von 2015:

Frankfurter Rundschau vom 3.3.2021

Mein Kommentar:

Im Artikel der FR lässt sich gut erkennen, wie die Stadt Wiesbaden dieses Bauvorhaben in Bezug auf das Stadtklima

rechtfertigt.

Im letzten Satz des FR-Artikels steht, Zitat Alexander Rheinfeldt / Liegenschaftsreferent: „Prüfungen laut BGB hätten ergeben,

dass nicht mit klimatischen Auswirkungen zu rechnen sei. Es entstünden flache Bauwerke, die die Frischluftzufuhr nicht störten.

Das einzig höhere Bauwerk, eine Filteranlage, ersetze ein anderes in vergleichbarer Kubatur.“

Faktencheck:

Grundsätzlich sollen hier Bauwerke an einem Standort entstehen, wo das Umweltamt Bauverbot verfügt hat - egal ob 3, oder

11 Meter hoch. An vergleichbaren Stellen werden Gartenlauben abgerissen.

Die geplante 11 Meter hohe „Filteranlage“ hat keinesfalls dieselbe Kubatur, wie die nur ca. 5 Meter, also halbhohe, seit Jahren

im Frischluftstrom stehende, Mikrosiebhalle. Letztere Halle darf zudem laut Gutachten Born/Ermel (veröffentlicht auf

wiesbaden.de) gar nicht abgerissen, also “ersetzt” werden. Sie kann jederzeit “nach Aufforderung der Aufsichtsbehörde ...

wieder in Betrieb genommen werden”. Sie sollte stattdessen zugunsten des Frischluftstroms tiefer gelegt werden.  

Herr Rheinfeldt übersieht zudem, dass in einer Frischluftschneise der reine Luftwiderstand, und nicht die Kubatur von Gebäuden

zählt.  Das geplante „Hindernis“ steht 11 x 38 Meter gegen den Luftzug, direkt daneben stehen weitere Gebäude, das ergibt

einen fast verschlossenen Riegel – an der engsten Stelle des Salzbachtals.

Das “zu ersetzende Gebäude” ist eine Halle mit „nur“ 5 x 38 Metern Luftwiderstand. Sie ist nicht in Betrieb und dient aktuell als

Parkplatz für ELW-Fahrzeuge.

Die geplanten, weiteren Bürogebäude erwähnte Herr Rheinfeldt offenbar gar nicht erst. Ebenso wenig die Themen

Denkmalschutz, Nähe von Industrie zu Wohnen, Artenschutz etc. 

Wiesbadener Kurier vom 5.3.2021

Link: https://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/wiesbaden/nachrichten-wiesbaden/widerstand-am-hauptklarwerk-sorge-um-hammermuhle_23267919 

zu diesem Artikel

Von Kurier-Redakteur Wolfgang Wenzel nach den geplanten Großbauten in der Frischluftschneise gefragt, gab ELW-Sprecher Frank

Fischer zur Rechtfertigung weiterer Gebäude eine irritierende Antwort: 

“...auf dem bisherigen ELW-Betriebsgrundstück (dem Klärwerk) gebe es höhere Bauwerke.”

Will heißen, das vom Umweltamt ausgewiesene Bauverbot könne man also mit dem Hinweis, dass weiter nördlich höhere

Gebäude stünden, umgehen. Das hieße, dass der Frischluftstrom, der bei den Bestandsgebäuden bereits an Kraft verloren hat,

durch weitere Gebäude keine weitere Schwächung erfahren könne.

So weit die Logik der ELW.

Faktencheck:

Der Blick auf eben diese Bestandsgebäude lohnt indes: Höher sind tatsächlich drei Industrietürme. Diese sind hoch, aber schlank

und sie stehen zudem am westlichen Rand des Luftstroms. Ein so massives Gebäude von 11 Metern Höhe und 40 Metern Breite,

wie das neu geplante Filtrationsgebäude - zudem mitten in der dort bereits verengten Strömungsbahn der Frischluft -  dürfte das

größte Luftzughindernis im Tal überhaupt sein.

Aber, so Fischer, “die ELW sei dieser Frage in Klimauntersuchungen nachgegangen”

In den aktuell offengelegten Akten ist davon nichts zu finden.

FAZ vom 9.3.2021  von Oliver Bock:

Sensor

vom

10.3.2021

 LINK

BILD-Zeitung vom 24.3.2021 link

Mein Kommentar dazu: interessant ist immer wieder, welche Rechtfertigungen vonseiten der ELW zu hören sind. ELW-Sprecher Frank Fischer rechtfertigt diese Fehlplanung mit dünnen, bzw. sogar falschen Argumenten: Zitat:    „Wir wählten diese Stelle (Baustandort neben Hammermühle), weil hier das Wasser natürlich fließen kann, dadurch Energie gespart werden kann.“ Fakt: Das Wasser fließt auch bei den meisten anderen Alternativstandorten natürlich, sie liegen fast alle am überall anzapfbaren Abwasserkanal zum Rhein.    „Das neue Gebäude ersetzt das an dieser Stelle     vorhandene, ist zudem gleich hoch.“ Fakt: Das geplante, neue Filtrationsgebäude ist mit 11 Metern ganze 4-5 Meter höher, als die heute dort stehende, außer Betrieb befindliche, Mikrosiebhalle. Zudem darf sie laut Gutachten Born/Ermel (auf wiesbaden.de veröffentlicht) nicht “ersetzt” werden. -> Jeder Neubau, selbst ein „Ersatz”, rechtfertig kein Bauen gegen das Bauverbot des Umweltamts (Schutz der Frischluftschneise) und noch weniger einen monströsen, stinkenden  Industriebau direkt neben ein Baudenkmal mit Wohnnutzung.         „Die Becken werden optisch unauffällig sein…“ Fakt: Es fragt sich, wie 400m x 50m große Becken mit Aufbauhöhen von 3-7 Metern Höhe optisch unauffällig sein sollen? Zumal schon ab dem 1. Stock der historischen Hammermühle eine Draufsicht gegeben wäre. (dazu die Zeichnung aus den ELW- Akten, nachträglich von mir vermasst. Referenzmaß der ELW ist lediglich „NN“, Höhe nach  Meeresspiegel). Und das 40m breite und 11m hohe (das sind ca. 4 Wohnstockwerke)  zusätzliche „Filtrationsgebäude“ verschönert den Anblick in besonderer Weise.      „…das Wasser darin ist längst geklärt.” Fakt: dieser Satz suggeriert, dass dieses Wasser so sauber ist, dass es womöglich nicht stinkt. Geklärtes Abwasser stinkt jedoch stark und Übelkeit erregend. Genau aus diesem Grunde wird es in den unterirdischen Abwasserkanal geführt (nicht in den Salzbach!) und im Rhein unter der Wasseroberfläche eingeleitet. Die Grenzwerte für Geruchshäufigkeit („GIRL”/TÜV- Gutachten) werden bei der Hammermühle bereits heute schon überschritten. 400x50m große Abwasserbecken werden das kaum reduzieren.    Und wieder einmal kein Wort seitens der ELW, dass direkt daneben Menschen wohnen und die Zerstörung eines der geschichtlich bedeutsamsten Baudenkmäler Wiesbadens droht. Meine Einschätzung bleibt: Wiesbaden schreibt schon wieder Negativgeschichte. Das ist eine der skandalösesten Bauplanungen Deutschlands, sogar Europas geworden. Skandalös vor allem auch deshalb, weil die gut bewerteten und problemlosen Alternativstandorte lediglich zugunsten einer Handvoll vermeintlicher Vorteile der etwas einfacheren Betriebsführung das Nachsehen hatten. Denkmalschutz +Wohnen +Frischluftschneise +Artenschutz wurden dem schlichtweg untergeordnet! Solch eine Planung stärkt kaum das Vertrauen in die örtliche Verwaltung.

ELW-Pläne   

die realen Höhenmaße aus der Nordansicht

Und aus Blickrichtung der Hammermühle so:

RADIO-FFH am 24.3.2021   

Radiobeitrag, Video online und Printversion:

https://www.ffh.de/nachrichten/hessen/

wiesbaden/265792-klaerbecken-vor-die-fenster.html 

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